Martinsbote

Liebe Leserinnen und Leser,

Jesus sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Joh 8,12). Im Advent warten wir auf das Kommen Gottes. Weil Gott im Kommen ist, kann es bei uns hell werden. Wo wir auf sein Kommen warten und eine Kerze anzünden, wird es in uns hell. Mit dem Licht, das wir empfangen, können wir es dann wiederum für andere hell machen.

„Mache dich auf, werde licht, denn dein Licht kommt.“, heißt es bei Jesaja 60,1 und im Adventslied EG+ 1. Dein Licht, das heißt: Gott kommt. Gott kommt, und darum können wir licht, weit, hell, freundlich werden.

Wenn ich ein die Klassenlehrerin denke, die morgens die Schüler ihrer Klasse mit freundlichen Worten begrüßt und ihnen ein Lächeln schenkt, davon werden die Kinder angesteckt und beginnen ihren Schultag mit Freude. Jede und jeder kann für andere ein Licht anzünden und ihr Leben heller machen.

In diesen Tag wünschen wir uns Tage voller Licht, Wärme und Geborgenheit. Die Nachrichten in den Medien belasten uns und nehmen uns die Lebensfreude. In dieser dunklen Jahreszeit, die in diesem Jahr durch Krieg und Energiepreissteigung gekennzeichnet ist, steigt die Sehnsucht nach Licht, Wärme und Geborgenheit. Die Advents- und Weihnachtszeit ist eine Lichterzeit.

Weil ich das weiß und weil ich es selbst kenne, finde ich es so wichtig, nicht zu resignieren, sondern auf das Licht – auf Gott zu sehen. Das Wunder zu erleben, wenn wir es probieren. Es kann wirklich gleich viel heller werden in unserem Leben. So wie allein der Gedanke an die Sonne es ein wenig heller machen kann. Darum entzünden wir Kerzen am Adventskranz. Ein kleines Zeichen für das Licht, das kommt. Ein kleines Licht, das uns schon heller machen kann. Ein Hinweis darauf, das nicht zu vergessen: Mache dich auf, werde licht, denn dein Licht kommt. Das reicht nicht, sich einmal daran zu erinnern. Man muss es einüben: nicht nach unten zu sehen, sich nicht mitreißen zu lassen von der Resignation, sondern dem Licht entgegenzugehen. Und dafür haben wir den Advent und Weihnachten. Das Licht besiegt die Dunkelheit.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine helle Adventzeit und gesegnete Weihnachten

Ihr Pfarrer Armin Wehrmann